Zwischen Bomben und Nation Building
Die Hybris des Westens, als Achse des Guten das Böse in der Welt bekämpfen zu können, scheitert nicht zuletzt an seinen eigenen Widersprüchen und doppelten Standards.
Die Hybris des Westens, als Achse des Guten das Böse in der Welt bekämpfen zu können, scheitert nicht zuletzt an seinen eigenen Widersprüchen und doppelten Standards.
Dies sei das „Ende der Geschichte“, behauptete der amerikanische Philosoph Fukuyama nach dem Sieg des Westens im Kalten Krieg. Etwas Besseres habe die Menschheit nicht mehr zu erwarten, der Geschichts-Telos habe sich erfüllt. Kritiker hielten lakonisch dagegen: Der Kapitalismus hat die Systemkonkurrenz gewonnen, aber er ist nicht die Lösung für die Menschheit. Wer hat Recht?
„Ihr habt keinen Plan“, ruft ihr in Richtung der Generation Eurer Eltern und Großeltern, der wir angehören. Ihr selbst habt einen Plan erarbeitet, musstet aber erleben, dass sich zu wenig bewegt hat, obwohl die besseren Argumente auf Eurer Seite sind.
Der Kapitalismus hat die Systemkonkurrenz gegen den „realen Sozialismus“ gewonnen, aber er ist nicht die Lösung für die Menschheit. Auch wenn konservative Philosophen im eskalierenden Neoliberalismus das Ende der Geschichte zu erkennen meinten. Dessen Globalisierung hat zwar …
Wir brauchen wieder eine antikapitalistische Linke, die eine „ganzheitliche Sicht“ auf die Ausbeutung von Mensch und Natur hat. Ohne Strategie gegen den Turbokapitalismus gibt es keine wirkliche Ökologie.
(Co-Autorin Antje Vollmer) Es war eine steile, mit sich überschlagender Stimme vorgetragene These von Anton Hofreiter, dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen: „Wir sind jetzt die einzige Partei links der Mitte, verdammt noch mal!“ Sie traf das Gefühl und die Sehnsucht der Delegierten auf dem Nach-Jamaika-Parteitag, sie wurde geradezu gefeiert. Aber sie war und ist Selbstbetrug.
Die Piraten sind eine technische User-Gemeinde, die sich eher um Gebrauchsanweisungen für Software-Programme schart, und ausprobieren möchte, was man damit alles anstellen kann. Es gab öfters Versuche, Technik und Spielzeug zur Weltanschauung zu erklären, z.B. das Beachsurfing in Kalifornien oder hier und da eine Autofahrerpartei; so versuchte man, dem eigenen Fun eine höhere Bedeutung zu verleihen.
Die deutsche Industrialisierung lief auch über Despotien. Man sollte differenzieren. Die politischen Menschenrechte werden nach unseren Maßstäben nicht gewahrt, das ist wahr. Aber man sollte den Chinesen zugutehalten, dass sie bei den sozialen Menschenrechten besser gearbeitet haben als fast alle anderen Entwicklungsländer. Immerhin hat es China geschafft, fast einer Milliarde Menschen, einem Sechstel der Menschheit, die vorher vom Hunger bedroht waren, zumindest das Existenzminimum zu sichern. Wenn man auch die chinesischen Leistungen würdigen würde, wäre Peking sicher eher bereit, auch auf die zweifellos gravierenden Defizite einzugehen.
Die „Grüne Tulpe“ war wohl das utopischste Projekt der Grünen. Sie wollte nachweisen, dass auch Müslis und Körnerfresser, die nicht beim Bund gedient, sondern sich bei Latschdemos die Füße platt getreten hatten, bereit und in der Lage waren, Gras zu fressen und durch Schlamm zu robben. Alle überkommenen Regeln, Strategien, Taktiken wurden radikal hinterfragt.