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Scheitert der Westen an seiner Hybris? – Es ist Zeit für eine politische Relativitätstheorie

Dies sei das „Ende der Geschichte“, behauptete der amerikanische Philosoph Fukuyama nach dem Sieg des Westens im Kalten Krieg. Etwas Besseres habe die Menschheit nicht mehr zu erwarten, der Geschichts-Telos habe sich erfüllt. Kritiker hielten lakonisch dagegen: Der Kapitalismus hat die Systemkonkurrenz gewonnen, aber er ist nicht die Lösung für die Menschheit. Wer hat Recht?

Klima und Corona – Stirbt der Homo sapiens aus wie der Neandertaler?

(erschienen in der Berliner Zeitung, 30. November 2020, unter dem Titel „Stirbt der Homo sapiens aus wie der Neandertaler?") Klimakatastrophe und Corona-Pandemie – Politikroutine und technische Innovation allein helfen hier nicht. Diese Megakrisen erfordern ein Denken in völlig anderen Dimensionen. Sie beschwören die Gefahr der Apokalypse herauf, können aber zugleich...

Kraftlos, mutlos, grün – ernüchternde Bilanz der Gentrifizierung einer Partei

(Co-Autorin Antje Vollmer) Es war eine steile, mit sich überschlagender Stimme vorgetragene These von Anton Hofreiter, dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen: „Wir sind jetzt die einzige Partei links der Mitte, verdammt noch mal!“ Sie traf das Gefühl und die Sehnsucht der Delegierten auf dem Nach-Jamaika-Parteitag, sie wurde geradezu gefeiert. Aber sie war und ist Selbstbetrug.

Die Grünen und die Piraten – Interview

Die Piraten sind eine technische User-Gemeinde, die sich eher um Gebrauchsanweisungen für Software-Programme schart, und ausprobieren möchte, was man damit alles anstellen kann. Es gab öfters Versuche, Technik und Spielzeug zur Weltanschauung zu erklären, z.B. das Beachsurfing in Kalifornien oder hier und da eine Autofahrerpartei; so versuchte man, dem eigenen Fun eine höhere Bedeutung zu verleihen.

China und Tibet

Die deutsche Industrialisierung lief auch über Despotien. Man sollte differenzieren. Die politischen Menschenrechte werden nach unseren Maßstäben nicht gewahrt, das ist wahr. Aber man sollte den Chinesen zugutehalten, dass sie bei den sozialen Menschenrechten besser gearbeitet haben als fast alle anderen Entwicklungsländer. Immerhin hat es China geschafft, fast einer Milliarde Menschen, einem Sechstel der Menschheit, die vorher vom Hunger bedroht waren, zumindest das Existenzminimum zu sichern. Wenn man auch die chinesischen Leistungen würdigen würde, wäre Peking sicher eher bereit, auch auf die zweifellos gravierenden Defizite einzugehen.

China, Menschenrechte und das Scheitern der westlichen Hybris

(2007, anlässlich des Besuchs des Dalai-Lama in Berlin, bisher unveröffentlichter Teil einer Expertise für eine deutsche Wirtschaftsdelegation vor ihrem China-Besuch) Durfte Bundeskanzlerin Merkel den Dalai-Lama im Kanzleramt empfangen? Hätte sie ihn außerhalb des Gebäudes, das staatliche Hoheit repräsentiert, sprechen müssen, in ihrer Parteizentrale, im Ashram oder beim Edel-Italiener? War ihr…