Zwischen Bomben und Nation Building
Die Hybris des Westens, als Achse des Guten das Böse in der Welt bekämpfen zu können, scheitert nicht zuletzt an seinen eigenen Widersprüchen und doppelten Standards.
Die Hybris des Westens, als Achse des Guten das Böse in der Welt bekämpfen zu können, scheitert nicht zuletzt an seinen eigenen Widersprüchen und doppelten Standards.
Der Terror der Hamas gegen Israel ist durch nichts zu rechtfertigen, auch nicht durch eine fatale Politik Israels. Und das, was in der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern falsch gelaufen ist, darf nicht einfach wegretuschiert werden, weil es gegenüber dem Hamas-Terror verblasst. Eine historische Einordnung der aktuellen Ereignisse will deshalb nicht Verständnis wecken für die unvorstellbaren Grausamkeiten der Hamas-Mörderbanden; sie will aber Verstehen helfen, wie sich die Dinge so zuspitzen konnten. Das einzelne schreckliche Ereignis löst Entsetzen aus, die Spirale der Gewalt dreht sich weiter; Auswege aus der Katastrophe weist nur die Auseinandersetzung mit dem historischen Kontext.
(Vor 50 Jahren putschten Militärs, unterstützt von der US-Regierung und wirtschaftsliberalen Ökonomen, den gewählten Präsidenten Chiles weg. Es folgten Jahre brutaler faschistischer Unterdrückung mit Tausenden von Mordopfern. Die Förderung von Militärdiktaturen durch die USA und deren Billigung durch Europa bildet einen der Hintergründe dafür, dass südamerikanische Demokratien dem Westen heute…
Umso klarer muss gerade bei Pazifisten die Konsequenz sein: Es gibt Täter und Opfer. Eine Gleichsetzung oder gar Umkehr verletzt jede pazifistische Ethik. Eine Protestbewegung, deren Forderung nach Waffenstillstand und Verhandlungen faktisch die Kapitulation der angegriffenen Ukraine bedeutet, ist keine „Friedensbewegung“.
Zivile Sicherheitsstrategien sollten handlungsmächtiger werden. Es ging darum, möglichst viele militärische Elemente durch zivile zu ersetzen. Damit dies nicht pazifistischer Wunschtraum blieb, musste eine zivile Politik „Funktionsäquivalente“ aufweisen, die militärische Elemente real und effektiv ersetzen konnten. So lautete mein Programm eines „politischen Pazifismus“, der sich vom handlungsohnmächtigen Gesinnungspazifismus abgrenzte.
Putins mörderischer Angriffskrieg auf die Ukraine ist durch nichts zu rechtfertigen. Auch nicht durch Fehler, die der Westen begangen hat. Es ist aber fatal, wenn mit Verweis auf Putins Verbrechen hier jede tiefergehende Analyse verweigert und nur mangelnde Wehrhaftigkeit festgestellt wird.
Auf der Basis unserer eigenen Werte und Interessen fordern wir die Bundesregierung, die Europäische Union und die NATO auf, proaktiv mit Russland und der Ukraine in Verhandlungen mit folgenden Zielsetzungen zu treten:
Bei der Klimapolitik geht es um die grundsätzlichste Frage, die sich die Menschheit stellen kann, die nach ihrem eigenen Überleben auf dem einzigen Planeten, den sie bewohnen kann. Sie wurde vor über dreißig Jahren aufgeworfen und entwickelte sich zu einem ganzheitlichen Ansatz politisch-ökologischen Denkens. Diese „Gattungs-Frage“ befasst sich mit den natürlichen Voraussetzungen menschlicher Existenz. Sie bezeichnet nicht ein Problem, das einzelne Gruppen, Klassen oder Individuen berührt. Sie betrifft die Menschheit als Ganze. Kann der Homo sapiens, dieses Lebewesen, das wir so liebgewonnen haben, langfristig auf der Erde überleben oder arbeitet es selbst mit Nachdruck an der Zerstörung seiner eigenen Existenzbedingungen?
Die erste Lehre lautet, für Kritiker der US-Außenpolitik nicht leicht verdaubar: Auch eine Supermacht kann angegriffen werden. Sie ist nicht unverwundbar. Auch sie hat das Recht auf Selbstverteidigung und Bündnissolidarität. Selbst wenn der Präsident in Europa nicht beliebt ist.[1] Doch musste die Reaktion unbedingt militärisch ausfallen? Als damaliger Staatsminister im Auswärtigen Amt kann ich versichern: Die rot-grüne Bundesregierung hoffte inständig, dass die USA eine andere, eine nicht-militärische Strategie entwickeln würden. Leider kam es anders.[2]
Schwarz-Grün kann die Grünen Kopf und Kragen kosten. Das Hohngelächter wird groß sein im linken Lager – bis ihm dämmert, dass die einzige reale Hoffnung auf Veränderung verspielt ist.