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Globalisierung in grün – Sind die Grünen die Geschäftsführung der bürgerlichen Gesellschaft?

Für Elmar Altvater war es selbstverständ­lich, Ende der 70er Jahre die Alternative Liste Berlin mit zu gründen und nach ihrer Ver­schmelzung mit der Bundespartei Die GRÜNEN auch dort Mitglied zu werden. Ob die Partei immer weiß, wen sie in ihren Reihen hat, muss heute stärker bezweifelt werden denn je. Es ist auffällig, dass in ei­ner Zeit, wo Denker und Dilettanten über Globalisierung reflek­tieren oder schwadronieren, der Rekurs auf Altvaters Werke nicht völlig selbstverständlich im Zentrum des grünen Diskurses steht. Der Partei ist überhaupt nicht bewusst, welche bewährten Programmpositionen, die bis heute überdauert haben, von Altvater und seiner Denkschule stammen.

Entwicklung oder Globalisierung? – Für eine ökologisch-solidarische Weltwirtschaftsordnung

(In dieser Rede im Bundestag am 30. Oktober 1990 zu entwicklungspolitischen Grundsatzfragen skizziere ich das kurz zuvor fertiggestellte grüne Außenwirtschaftsprogramm „Auf dem Weg zu einer ökologisch-solidarischen Weltordnung“. Es handelt sich zudem um meine letzte Rede vor dem Absturz der Grünen aus dem Bundestag bei der Wahl im Dezember 1990 und…

Auf dem Weg zu einer ökologisch-solidarischen Weltwirtschaft

Nach der 1988 in West-Berlin kulminierenden Kampagne gegen IWF und Weltbank wegen der Schuldenkrise der Dritten Welt bildete sich in der grünen Bundestagsfraktion die Arbeitsgruppe Weltwirtschaft und Entwicklung. Nach zweijähriger Arbeit legte sie ihre Arbeitsergebnisse vor. Diese sind im August 1990 als Broschüre, herausgegeben von der Fraktion „Die Grünen im Bundestag“, erschienen, gingen aber in den Wirren der deutschen Einheit unter, obwohl sie auch die Perspektiven eines neuen Gesamteuropas umrissen.

Keine Zwangsintegration in den Weltmarkt!

Der kapitalistische Weltmarkt verwandelt Erde, Wasser, Luft und menschliche Arbeitskraft in tote Gegenstände, damit sich auf einem Stück Papier rote Zahlen in schwarze verwandeln. Doch der zweifelhafte Genuss, der aus dem Farbwechsel der Bilanz zu ziehen ist, ist nur wenigen beschieden. Die Mehrheit der Weltbevölkerung verliert ihre natürliche und soziale Lebensgrundlage, ihre Lebensfreude, ihr Leben.