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(als schalkepolitischer Bundessprecher der Grünen habe ich der SPD am 14. Juni 1993 einen solidarischen Tipp für ihre Vorstandswahl gegeben. Die SPD hat ihn nicht beachtet – ein Fehler, wie die Zukunft zeigen sollte. Mit ihrer Wahl war sie nicht lange glücklich.)

Der Ausgang der Bundesligasaison erzwingt von der SPD eine klare Personalentscheidung. Die Mannschaften der Favoriten haben abgewirtschaftet. Lafontaines 1.FC Saarbrücke ist abgestiegen. Schröders Hannover 96 ist ohnehin zweitklassig. Scharpings FC Kaiserslautern fällt in die Mittelmäßigkeit zurück. Wieczorek-Zeuls Jungs von Eintracht Frankfurt haben sich wieder einmal verhaspelt. Die Münchner Bayern von Renate Schmidt wurden Opfer von Schalke 04, weshalb sie vorzeitig das Handtuch warf. Da Werder Bremen aber nur wegen des Schalker Siegs über die Bayern Meister wurde, kommt auch Wedemeier nicht als Kandidat in Frage. Die Lage ist eindeutig: Der neue SPD-Chef kann nur aus Schalke kommen!

Deshalb: Charly N. muss Vorsitzender werden!

Der Schalker Mannschaftsbetreuer hat bewiesen, dass er jedes Tief durchstehen kann. Er wird der SPD durch die Mobilisierung der Nordkurve endlich wieder Stimmen aus dem Arbeitermilieu zuführen. Seine Verankerung in der regionalen Gastronomie eröffnet der SPD einen erweiterten Zugang zu den Stammtischen. Nicht zuletzt: Charly N. ist der Herrscher über die Ehrentribüne. Hier wird im magischen Dreieck von Politik, Wirtschaft und Halbwelt seit jeher samstags jede politische Entscheidung vorstrukturiert, um sonntags dann in gleicher Zusammensetzung auf der Gelsenkirchener Trabrennbahn festgeklopft zu werden.

Die SPD-Basis hat unter Verkennung dieser klaren Zusammenhänge eine voreilige Wahl getroffen. Sie sollte noch einmal überdacht werden. Eher als bei Scharping finden sich bei N. Anknüpfungspunkte für ein rot-grünes Bündnis. Charly und unser neues Logo passen nahtlos zusammen. Was mancher schon bedauerte, erweist sich so als Glücksgriff: Den Grünen wurde auf Druck von Bündnis 90 das Schalker Königsblau als zweite Farbe beigemischt.